Dienstag, 31. August 2010

YouTube drängt ins Online-Filmgeschäft

Man will einen gemütlichen Filmabend machen, hat aber gerade keine passende DVD im Haus und auch keine Lust, noch zur Videothek zu gehen. Ginge es nach YouTube, würde man künftig einfach per Mausklick dort einen Film ansehen. Angeblich verhandelt das Videoportal momentan mit den Bossen der großen Hollywood-Studios über die Rechte, Kinofilme ausstrahlen zu dürfen. Schon Ende des Jahres könnte es soweit sein, und man könnte für 5 Dollar pro Exemplar ganze Filme online ansehen.

Für die USA kommt dieser geplante Schritt von YouTube allerdings reichlich spät. Dort gibt es bereits seit längerem den Dienst Netflix, auf dem User für 9 Dollar im Monat unbegrenzt Serien und Filme sehen können - entweder online oder per DVD-Postversand auch auf dem heimischen Player. Im iTunes-Store von Apple ist es zudem auch schon länger möglich, sich neben Musik auch Serien und Filme zu laden. YouTube stößt also nicht auf neues Terrain vor.

In Deutschland allerdings steckt der Online-Filmverleih noch ziemlich in den Kinderschuhen. Hier könnte der Vorstoß von Google, über den die "Financial Times" exklusiv berichtete, auf große Resonanz stoßen und das Geschäft ins Rollen bringen. Mal sehen, wann es Ergebnisse zu vermelden gibt.

Dienstag, 24. August 2010

Abandonware: Das Paradies für Spiele-Nostalgiker

Im Augenblick beschäftige ich mich viel mit Abandonware. Das ist veraltete Software, zum Beispiele uralte DOS-Spiele, die mittlerweile völlig legal im Internet herunter geladen werden können. Die Herstellerfirmen können oder wollen an dem Spiel kein Geld mehr verdienen und bieten auch keinen Support und keine Updates mehr an, also gibt es sie legal zum Download. Für einen Spiele-Nostalgiker wie mich klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist möglich.

Auf den bekanntesten Abandonware-Seiten wie Abandonia oder Home of the Underdogs finden sich abertausende von alten Games, die Kennern auch heute noch das Herz höher schlagen lassen. Etwa Klassiker-Aufbauspiele wie Civilization, Railroad Tycoon oder Sim City. Oder Fußballmanager der ersten Stunde wie Bundesliga Manager Professional oder Anstoss 1. Oder auch Adventuregames wie die Sierra-Reihen Space Quest und Kings Quest oder die Monkey Island-Spiele. Es gibt sie alle, und sie sind alle ganz einfach und legal zu bekommen.

Das einzige Problem mit Abandonware ist, dass die alten DOS-Spiele auf modernen Windows- oder Linuxbetriebssystemen nicht immer laufen. Man kann es zwar in Windows mit dem Kompatibilitätsmodus versuchen, aber auch dann funktionieren die meisten Spiele nicht problemlos. Eine Abhilfe sind DOS-Emulatoren wie DOS-Box, das natürlich ebenso kostenlos herunterzuladen ist. Damit kann man ein altes DOS-System emulieren und so die meisten Klassiker zum Laufen bringen. Und das lohnt sich. Ich werde mich jetzt gleich wieder daran machen, den Schwertmeister bei Monkey Island 1 zu besiegen.

Mittwoch, 18. August 2010

Apple iPhone 4 verkauft sich trotz Negativschlagzeilen gut - zu gut

Die Berichterstattung über das neue iPhone 4 hatte sich Apple sicher anders vorgestellt. Es gab jede Menge negativer Presse, vor allem wegen der viel diskutierten Empfangsprobleme. Den Verkaufszahlen hat das aber in keinster Weise geschadet: Die Nachfrage nach dem neuen Kult-Smartphone reißt einfach nicht ab. In Deutschland ist der Bedarf sogar so groß, dass sich Kunden nach der Bestellung auf bis zu 10 Wochen Wartezeit einstellen dürfen!

Das sorgt natürlich nicht gerade für Begeisterung bei den Käufern. Denn wer jetzt erst bestellt, läuft Gefahr, die kostenlose Apple-Aktion zu versäumen, bei der man sich bis zum 30.09. eine Gummihülle sichern kann, die die Empfangsprobleme beheben soll. An der Aktion kann man nämlich nur per App teilnehmen - also über das iPhone 4. Da hat jemand gut mitgedacht - oder gut mitkalkuliert.

Dienstag, 10. August 2010

Mark Papermaster verlässt Apple - wegen der Antennenprobleme?

Über die Empfangsproblematik beim iPhone 4 wurde ja schon absurd viel gesagt und gepostet. Doch eine aktuelle Nachricht aus dem Hause Apple wirft noch einmal ein neues Licht auf dieses Thema: Mark Papermaster hat das Unternehmen nach nur 15 Monaten verlassen. Ob freiwillig oder nicht, ist noch nicht bekannt.

Papermaster war bei Apple der für die Hardware verantwortliche Manager. Das heißt: Sein Ausscheiden aus der Apfel-Firma könnte durchaus etwas mit den Antennenproblemen zu tun haben. Vor allem vor dem Hintergrund der Enthüllungen, die das „Wall Street Journal“ im Zusammenhang mit Papermasters Abgang abdruckt. Apple-Gründer und Vorstandschef Steve Jobs soll demnach schon vor Monaten das Vertrauen in den früheren IBM-Mann Papermaster verloren haben, zudem soll dieser nie so ganz mit der Firmenstruktur bei seinem neuen Arbeitgeber klargekommen sein.

Sind diese noch relativ alltägliche Vorgänge in der Berufswelt, so wird es nun richtig interessant: Die Antennenprobleme beim neuen iPhone sollen laut „Wall Street Journal“ schon seit über einem Jahr bekannt sein, also wären sie auch Papermaster von Beginn an geläufig gewesen. Jobs soll jedoch auf die Fortführung der Entwicklung gedrängt haben. Sogar schon vor Papermasters Eintritt in die Firma soll das Design für das neue iPhone fest gestanden haben, und schon da soll es erste Warnungen vor möglichen Empfangsproblemen gegeben haben. Musste Papermaster also den Sündenbock für das starrköpfige Vorgehen des Vorstands spielen? Klingt ganz nach einem waschechten internen Machtkampf bei der scheinbar harmonischen Firma Apple.

Mittwoch, 4. August 2010

Kurioser Rechtsstreit zwischen FBI und Wikipedia

Die Internet-Enzyklopädie Wikipedia musste sich in ihrer Geschichte schon mit so mancher Klage von Personen auseinander setzen, die sich in ihrem Eintrag falsch dargestellt sahen. Doch das gleich eine ganze Institution mit juristischen Schritten droht und dabei auch noch einen Gesetzes-Paragraphen falsch zitiert, dürfte dann doch ziemlich einmalig sein.

Zur Vorgeschichte: Die amerikanische Bundespolizei FBI (Federal Bureau of Investigation) hatte der Konzernleitung von Wikipedia einen Brief geschickt. Dort forderte der FBI-Justiziar, dass das Behördensiegel aus dem Wikipedia-Eintrag entfernt wird. Als juristische Grundlage zitierte der Rechtsanwalt den Paragraphen 701, der die unerlaubte Herstellung, Verwendung und Weitergabe des FBI-Siegels untersagt.

Dabei vergaß der gute Mann jedoch einen ganzen Abschnitt des Paragraphen, nämlich den, der sich mit Dienstmarken und Ausweisen befasst. Diese dürften nämlich nicht hergestellt und verwendet werden, um sich staatliche Autorität anzueignen. So konnte Michael Godwin, Anwalt der Wikipedia, es sich leisten, einen ebenso selbstbewussten wie belustigten Brief an die FBI zurück zu schreiben und zu betonen, dass Wikipedia nicht vorhabe, sich durch die Herstellung von gefälschten Ausweisen staatliche Autorität anzueignen.

Wie das FBI auf diese Antwort reagiert, und wie sich der Rechtsstreit entwickelt, ist momentan noch nicht abzusehen. Unterhaltsam ist er jedoch schon allemal. Und außerdem ist dadurch wieder einmal bewiesen, dass es in der Netzwelt nichts gibt, das es nicht gibt.